Samstag, 03.12.2016
19:30 Uhr
St. Anna-Kapelle (ehem. Kloster Allerheiligen)Kammerorchester Schaffhausen KOS
Auf der Heimfahrt einer dreijährigen Konzertreise durch ganz Europa durchreiste die Familie Mozart zusammen mit dem erst gerade 10-jährigen Wolfgang Amadeus im Herbst des Jahres 1766 – vor 250 Jahren also – die Schweiz und machte auch in unserer Region Halt. Nach einem viertägigen Aufenthalt in der Stadt Schaffhausen, wo Mozarts in unmittelbarer Nachbarschaft zur heutigen Konzertkirche St.Johann logierten, ging die Reise weiter über Beringen und Siblingen nach Schleitheim, wo die Musikerfamilie die Schweiz am 16. Oktober verliess um dann Ende November in ihrer Heimatstadt Salzburg einzutreffen.
Dieses denkwürdige Ereignis, denn Mozart bereiste die Schweiz kein zweites Mal, haben wir zum Anlass genommen, ein reines Mozart-Programm einzustudieren.
Beginnen wollen wir mit dem bekannten Andante in C-Dur KV 315 für Flöte und Orchester, welches Mozart 1778, zur selben Zeit wie sein Flöten-Konzert Nr.1 in G-Dur, schrieb. Ob dieser recht ausgedehnte Satz als Ersatz für den langsamen Satz des erwähnten G-Dur-Konzertes oder für ein ganz anderes, nie geschriebenes Konzert gedacht war, darüber streiten sich die Forscher. Die Anmut und Innigkeit dieses Satzes haben uns dazu bewogen ihn für unsere reine Streicherbesetzung zu arrangieren, wodurch die solierende Flöte noch stärker in den Vordergrund gebracht wird. Mit Anne-Marie Rohr konnten wir eine uns bereits und auch über die Region hinaus bestens bekannte Flötistin engagieren.
Als Intermezzo wird eine Instrumentalfassung der bekannten „Ave Verum“-Motette erklingen. Mozart schrieb diese gegen Ende seines Lebens, während er an der Zauberflöte und an seinem Requiem schrieb. Wenn auch häufig im Zusammenhang mit dem Tode gesungen, so dürfte gerade die im Text erwähnte Vorfreude auf den Himmel für die Adventszeit im Vordergrund stehen.
Was kann man sich schliesslich festlicheres und passenderes für die Adventszeit vorstellen als das fröhliche, heitere Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C-Dur KV 299. In seiner zeitlichen Ausdehnung fast schon in beethoven’schen Dimensionen, entstand dieses Werk in derselben Schaffensphase wie das eingangs gespielte ebenfalls in C-Dur stehende Andante. Viel stärker aber kommt hier das Strahlende dieser Tonart zur Geltung, welche Haydn in seinem Oratorium „Die Schöpfung“ so prägend für alle kommenden Generationen für das Licht einsetzte. Neben Anne-Marie Rohr konnten wir die junge Harfenistin Rahel Schweizer für den anspruchsvollen zweiten Solopart gewinnen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!