Samstag, 16.03.2024 - Sonntag, 05.05.2024
Asi Föcker: Reflektograph
Asi Föcker interessiert der immaterielle Charakter von Licht, das nicht Greifbare und das radikal Momenthafte. In ihren installativen und fotografischen Arbeiten untersucht sie, wie Licht sich vor und in unseren Augen abzeichnet und welche Spuren, Formationen und Abdrücke es hinterlässt. Asi Föcker zeigt in der Vebikus Kunsthalle eine kinetische Installation mit Glühlampen, Hohlspiegeln und beweglichen Objekten: «Reflektograph» ist ein experimenteller Aufbau, welcher der Idee des Projektors nachspürt und in seiner materiellen Reduktion dem von ihm aus reflektierten Bild dialogisch gegenübersteht. In ihren fotografischen Arbeiten richtet Asi Föcker ihre Aufmerksamkeit nicht nur auf das Licht im Raum, das sie mit geöffneten Augen sieht, sondern auch auf die Bilder, die mit geschlossenen Augen wahrgenommen werden können – auf die optischen Phänomene, die als Phosphene und Nachbilder bezeichnet werden. Wie bei den Nachbildern im Auge sind auch die Reflektogramme Bilder, die das Negativ des Gesehenen zeigen, sowohl in der Farb-Umkehrung, als auch in der Hell-Dunkel-Umkehrung.
www.asifoecker.net
Cristina Witzig: Streifzüge
Seit einigen Jahren befasse ich mich küünstlerisch mit der Erinnerung: wie wir mit ihr umgehen, wie unser Gedäächtnis Ereignisse lebendig häält und Geschichten erzäählt. In diesem Zusammenhang interessieren mich Gegenstäände, welche uns umgeben, welche wir sammeln und ordnen. Dazu gehöört das Buch als Trääger von Wissen und Gedankenrääumen sowie als Objekt der Erinnerung. Eine Bibliothek, wie auch ein Archiv, sind Zeugnisse davon, was in einem Leben gedacht und erlebt wird. Ordnung, Auswahl und Sortierung lassen Rüückschlüüsse von Aussentehenden zu; ein Versuch zu erkennen, was im Grunde nicht fassbar ist.
In meiner Arbeit sammle ich Bilder und Gegenstäände und stelle Ordnungen her. Im küünstlerischen Prozess üüberfüühre ich diese in einen neuen Bedeutungszusammenhang. Das Album «Das blaue Atelier» beinhaltet Fotografien von Bildern und Gegenstäänden, die ich mag und die mich üüber einen läängeren Zeitraum im Atelier umgeben haben. Dieses Inspirationsmaterial bringe ich in einen Zusammenhang, bette es in eine Reihenfolge ein und erzäähle eine Geschichte.
In derselben Zeitspanne, in welcher das Album «Das blaue Atelier» entstanden ist, habe ich mit einer blauen Bilderserie aus dem Museum Calouste Gulbenkian in Lissabon begonnen. Die dunklen, stillen Rääumen mit den erleuchteten Vitrinen schaffen eine andäächtige Atmosphääre. Ein Stillleben, das ganz im Gegensatz zu den wuchernden Pflanzen im Park steht, welche das Museum umgeben und durch die Fenster ein grüünliches Licht erzeugen. Die einzelnen ausgestellten Gegenstäände, das Porzellan, die Meeresschnecke und die lesenden Figuren sind tatsäächlich fassbar. Sie stehen bei mir im Büücherregal, im Atelier oder in der Küüche.
«Der Spaziergang», eine mehrteilige Serie aus kreisföörmigen Tuschemalereien, zeigt eine kleine Erkundungsreise. Wäährend auf der einen Seite der Erdkugel Schiffe auf dem See zu sehen sind, liegt unten eine Landschaft, in der Küühe weiden. Die Erde dreht sich, die Szenerie äändert. Draussen vor dem Fenster liegt eine unbekannte Landschaft, welche erforscht werden will. Ich gehe spazieren und durchstreife sie.
www.cristina-witzig.ch
Frank Lüling: The Sound of Bauschaum
Retrospektive oder Neuland? Die Ausstellung «The Sound of Bauschaum» von Frank Lüüling ist beides - einerseits bedient er sich bei seinen alten Formen und Techniken, die er bereits entwickelt und angewendet hat. Andererseits hat er sich durch die klar definierte Funktion einen ganz neuen Fokus gesetzt: die Objekte müüssen klingen. Das bedeutet sie sollten brauchbare Resonanzköörper sein und sich irgendwie bewegen - Klang entsteht nur durch Mechanik. Wie ist die Idee zu dieser Ausstellung entstanden? Lüüling ist beim Bauen seiner Polyurethan- und Hartschaumobjekten immer wieder auf interessante Kläänge und Gerääusche gestossen. So haben sich üüber die letzten Jahre viele Ideen füür Klangobjekte angesammelt. Zusäätzlich hat er experimentiert und bewusst nach Mööglichkeiten gesucht, wie man den Bauschaum in Resonanz versetzen kann. Die Ausstellung in der Vebikus Kunsthalle ist ein Versuch, diese Klang-Momente in einer Installation zu vereinen und dem Publikum zu prääsentieren.
www.bauschaum.ch