Freitag, 09.08.2024
20:00 Uhr
Stiftskirche ÖhningenDas Klassikfestival auf der Halbinsel Höri, flirrende Klangvielfalt auf internationalem Niveau, ein Feuerwerk der Musik in der einzigartigen Atmosphäre des historischen Augustiner Chorherrenstifts Öhningen.
Großartige Kammermusik von Barock bis Moderne, Orchesterkonzerte, Crossover, Jazz und zukunftsorientierte Formate, ein buntes Programm für Kinder und Familien und vieles mehr.
MessiaSASAmbura
aufBruch und Entgegnung Instrumentalsuite
In MessiaSASAmbura treffen Händels Meisterwerk "Messias" und ostafrikanische Musik in Neukompositionen in einem kreativen Dialog aufeinander. Die Fusion dieser verschiedenen musikalischen Traditionen schafft etwas Neues: eine zeitgenössische Neuinterpretation von Musik, die im Hier und Jetzt, im SASA – das bedeutet "Jetzt" auf Swahili – verankert ist und gleichzeitig reflektiert. Avantgarde-Elemente öffnen Räume für kreative Wahrnehmung und Transformation, während das Erlebnis dieser Musik unsere Hörgewohnheiten herausfordert und unseren Blick auf eine sich wandelnde Welt schärft.
MessiaSASAmbura entstand aus der intensiven Auseinandersetzung des asambura ensembles mit den musikalischen Traditionen und Menschen der Usambara-Berge und den benachbarten Steppen im Osten Tansanias. Diese Region, einst von europäischer Missionierung geprägt, hinterließ unauslöschliche Spuren – schmerzhafte Wunden und Prägungen, die bis heute spürbar sind. In MessiaSASAmbura werden Fragen zu dieser komplexen Vergangenheit und Gegenwart gestellt - auf energetische Art und Weise, das bei Aufführungen als "„eindrückliches Überschreiten von Grenzen des bisher Gehörten“ (Lübecker Nachrichten) oder als "„unmittelbar und von großer Wucht“ (Mindener Tageblatt) beschrieben wurde.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Dialogen zwischen Instrumentengruppen, die die Vielfalt der ostafrikanischen Perkussion mit barocken Elementen wie dem Basso Continuo oder Trompete, Bassklarinette, Flötenperkussion und Posaune zusammenführen. Diese instrumentalen Konnotationen werden aus ihrem ursprünglichen Kontext abstrahiert und erhalten eine vielfältige kulturelle Symbolik.
"„Das Motto des Werkes – ,Weite wirkt‘ – ist eine bewusste Bejahung des Stil- und Kulturpluralismus‘.
Nicht um Aufhebung von Unterschieden, um einebnende Verflachung geht es, sondern um Toleranz, um das Aushalten des zunächst Fremden ohne Angst und Vorurteile.“ Neue Westfälische Zeitung