Arno Camenisch – «Ustrinkata»
Literarische Tafelrunde
Musik von Pascal Gamboni
Zur «Ustrinkata» in der Helvezia kommen sie alle nochmals zusammen. Mit «alle» ist die Dorfgemeinschaft eines kleinen Ortes im Kanton Graubünden gemeint. Am Abend der «Ustrinkata» regnet es in Strömen und die Gäste lamentieren darüber, ob wohl ein Stück vom Ochlifelsen abbricht und ins Dorf fällt, sie reden über «damals, als ...», und kommen so von der einen alten Geschichte zur nächsten. Die Geschichten erzählen von Tod und Vergessen, von Hochwassern und Liebeswirren, von denen die noch leben und denen die schon tot sind. Sie müssen erzählt und nochmals erzählt werden, damit sie in Erinnerung bleiben und damit die, die noch leben, sicher sein können, dass sie noch leben.
Die Leute trinken Caffeefertic, Quintin, Schnaps oder Bier und rauchen Zigaretten der Marken Mary Long, Select, Marocän oder eine Krumme. Bis zum Morgengrauen oder wie Camenisch schreibt, «bis die Grossmutter schläft».
Camenisch webt in seinem dritten Buch «Ustrinkata» die zwei Sprachen Rätoromanisch und Deutsch mit dem Graubündner Dialekt zu einem einzigartigen, unbeschreiblich klangvollen Sprachteppich zusammen. Es gelingt ihm so, seine eigenwillige Trilogie amüsant, feuchtfröhlich und mit genauen Blick für das «archaische» Leben in den Bergen zu beschliessen.
Arno Camenisch ist 1978 in Tavanasa geboren. Er schreibt auf Deutsch und Rätoromanisch. 2009 erschien «Sez Ner», 2010 «Hinter dem Bahnhof» – beide Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Seine Texte wurden in 15 Sprachen übersetzt. Er lebt in Biel.
Eintritt inkl. Nachtessen, ohne Getränke:
Fr. 45.– (Fr. 35.– für Miglieder des Vereins SH Buchwoche)
Platzzahl beschränkt, bitte frühzeitig reservieren!
Eine Veranstaltung der Schaffhauser Buchwoche
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